Sprachauffälligkeiten / Sprechstörungen bei Kindern und Jugendlichen, die Artikulation betreffend
Etwa mit Vollendung des vierten Lebensjahres sollte die Lautentwicklung (mit Ausnahme der “s”-Laute) abgeschlossen sein.
Danach ist es ratsam, Kinder mit Sprach-, Sprech- oder Redefluss-Störungen einem Arzt bzw. einem Logopäden/ Sprachtherapeuten vorzustellen.
Man spricht hierbei von Stammeln (Dyslalie), wenn ein oder mehrere Laute nicht richtig gebildet, durch andere ersetzt oder ganz ausgelassen werden (wie z.B. “Flasse” statt Flasche, “Topf” statt Kopf, “pielen” statt spielen).
Beeinträchtigte Sprachentwicklung
Dazu gehören u.a. Störungen im Sprachverständnis, eingeschränkter Wortschatz und der Dysgrammatismus, d.h. Einschränkung beim Bilden grammatikalischer Strukturformen (z.B. beim Satzbau, Pluralbildung, Verwendung von Artikeln und Präpositionen).
Sprechablaufstörungen
Dazu gehören das Poltern und das Stottern – der Redefluss ist gestört. Unflüssiges Sprechen wird auch beim Erwachsenen erfolgreich behandelt.
Einschränkungen der Stimme (Dysphonien)
Stimmstörungen, deren Ursache sehr vielfältig sein können und in einer genauen Befunderhebung abgeklärt werden müssen.
Symptome sind hierbei häufig eine hohe Sprechanstrengung, Heiserkeit und Unbelastbarkeit der Stimme. Als Folge können Sie mit Stimmlippenödemen, -knötchen oder -tumoren im Zusammenhang stehen.
Einschränkungen der Stimme nach operativen Eingriffen
Stimmband-
lähmung
Laryngek-
tomie
Myofunktionelle
Störung
Verletzung/Lähmung des für den Stimmschluss verantwortlichen Nervs.
Die Stimme ist heiser, belegt und kraftlos, die Atmung bei körperlicher Tätigkeit erschwert.
Komplette oder teilweise Entfernung des Kehlkopfes – eine „normale” Stimmbildung ist nicht mehr möglich.
Anbahnung der sogenannten Ösophagusstimme (über die Speiseröhre) als Ersatzstimme.
Dysfunktionen der Zungen-, Lippen-, Kau- und Gesichtsmuskulatur begünstigen den falschen Schluckvorgang.
Dadurch kann es zu Zahnfehlstellungen kommen.
Die myofunktionelle Therapie wird zur Kräftigung der entsprechenden Muskeln eingesetzt (häufig zur Unterstützung vor oder während einer kieferorthopädischen Behandlung).
Neurologische Sprech- und Sprachstörungen
Aphasie
Apraxie
Dysarthrie
Verlust bereits erworbener Sprache, z.B. nach einem Schlaganfall oder nach einem Unfall.
Der notwendige Plan im Gehirn, bestimmte Laute zu bilden, ist verloren gegangen.
Muskeln, die für das Sprechen benötigt werden, sind teilweise gelähmt.
Die Aussprache ist dann verwaschen und die Atmung beim Sprechen gestört.
Lese- und Rechtschreibschwäche
Die Erscheinungsformen der Lese- und Rechtschreibschwäche sind sehr verschieden und unterschiedlich stark ausgeprägt, so dass eine differenzierte Förderung notwendig ist.
Diese führen wir mit den Schwerpunkten im Bereich Wahrnehmung (auditiv/visuell/phonologische Bewusstheit) durch.
Durch die Kooperation Therapie – Eltern – Schule möchten wir bestmögliche Ergebnisse erzielen.
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen sind Störungen der Weiterverarbeitung gehörter Informationen.
Dabei liegt weder eine Störung des Hörorgans selbst noch eine Intelligenzminderung vor.
Zentrale Inhalte der Behandlung sind die Beratung der Eltern und der mit dem Patienten beschäftigten Pädagogen (Erzieher/Lehrer). Wir arbeiten mit sprachtherapeutischen Computerprogrammen (gezieltes Training der Selektionsfähigkeit), sowie technischen Geräten wie Ordnungsschwellen- und Hörwahrnehmungstrainer.